Isfahan , Du Glückliche 13.10. 2018

Isfahan , Du Glückliche 13.10. 2018

Ein Basarbesuch ist in der Stadt des Handels unumgänglich. Die bunte Vielfalt, das lebendige Treiben, alles erfeut ein europäisches abendländisches Herz. Er ist auch um den Maidan herum angeordnet.

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An jedem zweiten Stand wurde etwas gekauft, ob nun Pistazien oder Kopftücher. Das Feilschen wurde ebenso gelernt wie das Vergleichen. Mit jedem Stand wurde man selbstbewusster. Einkaufen kann richtig schön sein.Ob nun spontan gekauft wurde oder es vorbereitet gewesen ist , wie bei den Tischdecken, sei mal nicht problematisiert. Immer wird der Käufer umworben und freundlich behandelt.Das jeweilige Handwerk wird natürlich vorgeführt. Stolz präsentieren die Käufer auch ihre gekauften Schätze. Isfahan ist eine Stadt des Handels, so viel steht fest.

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Am Tage sind Basar und Maidan in Touristenhand, ja es gibt mehr als man dachte. So waren selbst die Kutschen auf diesem großen Platz ausgebucht und die Glöckchen läuteten im Sekundentakt.

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Der Besuch der beiden Paläste durfte natürlich nicht fehlen, obwohl meine Lust schon sehr gesunken war. Michaela hielt tapfer durch und so sind auch diese Paläste der Schahs auf dem Computer verewigt. Ein Blick auf den zentralen Platz der Stadt entschädigte für die Mühen ebenso die kleine Wanderung zum 40 Säulen Palast.

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Ein Besuch bei einem Miniaturenmaler rundet das Bild von Persien ab. Es ibt sie hier wirklich noch die echten Künstler.

So wie der Tag begonnen hat so endete er auch auf dem Basar. Zielgerichtet wurde tatsächlich etwas gekauft, was es so in Europa selten bis gar nicht gibt. Persische Mode.

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Doch das Leben im Orient beginnt so richtig erst am Abend. Und so wurde der Spaziergang zum Restaurant so etwas wie eine Lehrstunde im Unterschied finden von Okzident und Orient. Im Okzident hört das Leben 18.00 Uhr auf, im Orient beginnt es 18.00 Uhr. Es explodiert förmlich. Überall sind Menschen, Autos und Mopeds, überall leuchten die verschiedensten Leuchtreklamen. Irre,irre, was hier los ist. Selbstverständlich leuchten die Brücken besonders schön und alle Geschäfte sind geöffnet.

 

Handel und Wandel in Isfahan 13.10.2018

Handel und Wandel in Isfahan 13.10.2018

Die Begegnung mit Isfahan ging weiter. Der wohl größte Platz der Welt machte den Anfang. Ein gewaltiges Viereck , Meidan genannt,im goldenen Schnitt zeigt heute noch vom Glanz der alten orientalischen Zeit.

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Heute war der blaue Tag gewesen . Die Imam Moschee und auch die Sultan Moschee erinnerten sehr an die leuchtenden blauen Farben aus Usbekistan. Die einzelnen Seiten waren den Jahreszeiten zugeordnet.Überall glänzten die blauen Fliesen, die natürlich auch gekauft werden konnten.

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Der unscheinbare Händler brauchte keine großen Überzeugungskünste. Die funkelnde Ware sprach für sich. Und so wurde es ein gutes Geschäft für ihn, fast alle kauften bei ihm ein.

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Und noch ein Kunstgenuss wartete in einer Ecke. Zeichnungen , eine schöner als die andere.Die Kunstlehrer erkannten sofort die Schönheit der dargestellten Teile der Moschee. Die schöne Künstlerin verdiente auch ein wenig Geld für ihr Talent.

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Die Sultansmoschee war kleiner aber feiner. Das blau leuchtet wieder aus allen Ecken und Kanten.

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Auf dem Meidan standen genügend Pferde mit Kutschen und warteten auf Touristen. So war also eine Kutschfahrt unumgänglich. Nach einem kleinen Wettrennen war die Fahrt nach fünf Minuten schon wieder vorbei. Die üblichen Erinnerungsfotos waren schnell im Kasten.

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Auf der Suche nach Tausend und einer Nacht in Isfahan 12.10.2018

Auf der Suche nach Tausend und einer Nacht in Isfahan 12.10.2018

Ja, was ist Tausend und eine Nacht für einen, der aus dem Okzident kommt. Viele verschiedenen Eindrücke, bunte Kacheln wie in Usbekistan und unbändiges Leben. Ja und genau das habe ich in Isfahan vorgefunden.

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Die Yame Moschee ist zwar die Freitagsmoschee, recht groß mit vielen versteckten Höfen und Hallen, aber ein Vergleich mit Usbekistan ergab sich nicht. Das Armenische Viertel zeigte die einstige kosmopolitische Stadt von der noch ein wenig übrig geblieben ist. Erstaunlich wie viele Muslime sich eine christliche Kirche anschauen.

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So richtig bunt orientalisch wurde es denn beim Teppichhändler, der doch allen Ernstes versuchte Teppiche an uns 17 Deutsche zu verkaufen. Und was soll ich schreiben, es haben am Ende doch tatsächlich vier Teppiche einen neuen Besitzer gefunden. Mit Tomaten und Käse fing es an, ging über einen Tee zum Vorstellungsgespräch zu handfesten Verkäufen über.

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Ihr Meisterstück, den Verkauf eines Teppichs mit Feuermotiven gelang doch kurz vor Toresschluss doch nicht. Der Feuerpriester erforderte von allen Anwesenden dann ganz andere Nehmerqualitäten. Religion oder Philosophie war noch eine der einfacheren Fragen, die erörtert worden sind.

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So eine orientalische Stadt hat immer noch einen zum Draufsetzen, dass wusste ich ja schon aus Shiraz. Doch Isfahan steigerte sich um 1000%. War der Besuch der ersten architektonisch zwar schönen Brücke noch ein touristischer Pflichtpunkt, wurde der Besuch der königlichen Brücke wohl einer der emotionalen Höhepunkte dieser Reise. Nie waren wir dem fremden Leben und Lebensgefühl von Tausend und einer Nacht so nahe wie an dieser Brücke.

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Die gebaute Brücke an sich ist auch schon ein Schmuckstück, das Leben darauf, darunter und daneben hatte schon Gänsehautcharakter. Da war Leben in der Bude, würde man in Deutschland sagen. Überall spürten wir den Hunger nach Leben. Auf der einen Seite wurde Karten gespielt auf der anderen Seite wurde gesungen und wie. Es war wohl der Augenblick der Reise, als immer wieder jemand Neues ein Lied anstimmte und der Rest ob jung oder alt in das Lied einstimmte. Der mentale Eindruck war enorm für uns aus dem Okzident. Der Orient hat was, so war wohl jedem Anwesenden klar. Aber das war immer noch nicht genug. Die Stadt des Medicus legte noch zwei Schippen drauf. Tausende feierten einen Feiertag zu Ehren eines kleinen Mädchens. Sehr viele waren in schwarzen Schadors unterwegs, in Mitteleuropa negativ besetzt ist es doch hier völlig normal und führt nicht zu Ängsten. Ein riesigen Laufsteg wie für eine Modenschau, doch das wird wohl sicherlich nicht stimmen, eine Brotrolle mit Käse und Feigen für jeden, ob schwarzgekleidet oder Ausländer. Alle waren gleichberechtigt. Und fotografiert wurde wieder wie wild. Was für ein Tag.

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