Die neurussische Seele am Baikalsee 13.9.2018
Willst du die russische Seele ergründen, musst du natürlich an den Baikalsee, dachte sich auch Günter und so fuhren wir die 60 Kilometer Richtung Listwjanka. In einer Fahrt in der die deutsche Seele vollkommen durch gerüttelt und in aberwitzig rasanter Fahrt ausgetrieben worden ist.
Nun Baikalsee zeige auch Günter deine schöne Seiten. Oh Schreck , es regnet in Strömen. Halt Sibirien. Aber dafür gab es zum Frühstück gleich Mal roten und schwarzen Kaviar.
Die neurussische Seele erkennt der deutsche Tourist auch an einem guten Standard der Hotels. Unser Hotel Mayak in Listwjanka sieht von außen und von innen nicht schlecht aus. Wir erfreuen uns an diesem schönen Ambiente.Der Weg an den Baikalsee ist natürlich nicht weit. Einfach die Füße vors Hotel gesetzt und schon hörten wir das Schlagen der Wellen . Immer und überall gibt es was zu kaufen. Auf dem Markt gibt es noch wenige Stände mit Omul. Hier ist mehr die Touristenseele zu Hause. Geht man ein paar Hundert Meter weiter und klettert auf einen nahe Berg ist man schon mittendrin in der Hellen Taiga. Und schwuppdiwupp ist die russische Seele ganz nahe in Form von Birkenblätter, denn die gehören tatsächlich zu Russland wie zu Deutschland das Bier.
Bei einem Spaziergang auch mal abseits der Hauptstraße merkte ich schon recht bald, die neurussische Seele will auch was abhaben vom Touristenkuchen. Überall, aber wirklich überall entstanden und entstehen Unterkünfte für Touristen. Klein und fein, bis groß und protzig, ob sie alle funktionieren und die neurussische Geldseele befriedigen werden, steht wohl auch noch nicht fest. Schön ist aber, dass es schon eine touristische Infrastruktur gibt. Restaurants aller Preisklassen und auch so Luxusangebote wie Massagen sind schon vorhanden. Mit ein bisschen Fragen fand ich sogar meine russische Masseuse Marina. Bei dem Regenwetter von heute ein durchaus schönes Angebot.
Auch bei Sonnenschein bemerkte ich ständig den Wechsel der alten zu den neuen Häusern. Leider ist die neurussische Seele ur auf Neubau festgelegt, das Wort Rekonstruktion wurde gestrichen. So entstehen zwar laufend sicherlich gute Unterkünfte und Restaurants, aber das altrussische Flair von Listwjanka wird irgendwann verschwunden sein. Was bleibt dann noch von der Schönheit des Ortes?
Was bleibt ist die Schönheit des Baikalsees, auch in den beginnenden Herbstfarben leuchtet es auf dem Wasser wie ein Lichtgewitter.
Auch bleibt wohl noch eine wenig der berühmte Omul. Das ist ein kleiner Fisch mit großem Geschmack. Gestern gönnten wir uns diesen Gaumenschmaus. Gekocht, kalt geräuchert und natürlich warm geräuchert, eine wahre Delikatesse.
Ein großes Dankeschön an Burchan und ein Wodka-Opfer für den Baikalsee.