Geheimtipp in Moskau WDNcha 7.8. 2019

Geheimtipp in Moskau WDNcha 7.8. 2019

Totgesagte leben länger, so ein Sprichwort. Heute war so ein Tag, an dem sich das außergewöhnlich bestätigte. Ein Besuch auf der BDNhca (früher Allunionsausstellung) stand auf dem Plan, was in Moskau noch so sehenswert sein soll. Und schon beim Ausstieg aus der Metro merkten wir, wir waren nicht die Einzigsten , die diese Idee hatten. Massen über Massen, selten Touristen, auch keine Ostalgiker, sondern Familien mit Kinder, Moskauer mit und ohne Anhang.

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Die Ikonen aus dem Russisch Buch Klasse tauchten im Sekundentakt auf.

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Erst das Sputnik Denkmal und fast gleichzeitig das Symbol für den Mosfilm, die Bäuerein und der Arbeiter. Monumental damals wie heute in Szene gesetzt. 

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Nun aber auf die WDNCha.

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Schon das Eingangsportal ist gigantisch und stimmte auf weitere große Bauten hin. Vornweg gesagt, das Gelände wurde hervorragend rekonstruiert, nirgendwo Schmuddelecken, die Grünanlagen sind bestens gepflegt. Ohne Eintritt ein Riesengrab für sämtliche Finanzmister dieser Stadt. Scheinbar kann sich Moskau so ein Schmuckstück leisten, es will es sich leisten.

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Überall tauchten die Fotomotive der alten Sowjetunion im Sekundentakt auf,liebevoll renoviert. Niemand stört sich an diesem Teil der Geschichte.

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Stolz und Wehmut mischen sich ein wenig. Immerhin würden heute 57 % der Besucher die Sowjetunion nicht auflösen. Einige ehemalige Sowjetrepubliken sind auch noch mit Länderpavillons vertreten, wie Armenien, Weißrussland und Aserbaidschan. Eine Lebensfreude weht über das Gelände und an den Springbrunnen kannte die Fotografiersucht keine Grenzen mehr. Der Brunnen der Völkerfreundschaft war auch nur ein solch absolut perfekt in Szene gesetztes Highlight. Man kann ins Schwärmen kommen.

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Doch der Höhepunkte nicht genug, wenn auch kostenpflichtig. Rossija meine Geschichte war so ein Beispiel. Ein Museum der Zukunft, ohne Gegenstände nur an Hand interaktiver Schautafeln wurde die Geschichte des 20. Jahrhunderts dargestellt. Selbst als Nicht Muttersprachler habe ich viel verstanden und einiges gelernt. Hoch hinaus ging es dann zum Schluss mit Juri Gagarin.

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Seine Wostok-Rakete ragt gigantisch in den Himmel und lädt förmlich ein, das Kosmos Museum zu besuchen. Sehr gut besucht und sehr gut dargestellt. Ein Tag, der wie im Fluge vergangen ist.

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Unbedingt sehenswert, nicht nur für Architektur-Nostalgiker und sowjetische Geschichts Fans.

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Moskau zum Fünften 6.8.2019

 

Zum Abschluss meiner Zeit In Russland habe ich mir wieder Moskau als Ziel auserkoren. Leider spielt das Sommer wetter nicht mit. Wind, Regen und Kälte lassen die Zeit in der Stadt zusammen schmelzen. So zog es uns immer wieder in Geschäfte, von denen es in Moskau Unzählige gibt. Leider meist nur die Westmarken, russische Waren sind eher selten. Nur Wodka haben wir gefunden.

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Um so mehr Sowjetunion tauchte immer wieder vor der Linse auf. An allen Ecken und Kanten haben sich bewusst Zeichen und Symbole der Vergangenheit erhalten. Stolz, Traditionsbewusstsein oder auch Geschäftssinn mögen wohl einige Gründe sein.

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Der Zaradje Park hat uns schon beim letzten Mal gefallen, doch wieder haben wir etwas neues Schönes gefunden. Das Restaurant Wosschod glänzte mit außergewöhnlichem Ambiente , gutem Service uns ausgezeichnetem Essen.

Manches , was bei früheren Besuchen vergessen worden ist, steht so auf der Wunschliste. Eine Fahrt auf der Moskwa konnte so gestern stattfinden. Zwei Stunden sahen wir Moskau mit anderen Augen.

Legenden in Sankt Petersburg 31.7.2019

Legenden in Sankt Petersburg 31.7.2019

Keine andere Stadt auf der Welt ist wohl so voller Legenden wie Sankt Petersburg, Petrograd und Leningrad. Mindestens eine kennen auch alle Ost-Deutschen.

Wir waren drei Tage in der Stadt auf den Spuren verschiedener Legenden unterwegs gewesen.

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Die Aurora ist so eine allen Ostdeutschen bekannte Legende. Obwohl so gut wie nichts an der Legende stimmt und selbst das Schiff nur noch eine einzige Fake News ist, lebt die Legende so gut weiter, dass wir außer einem Bild mit Lenin nichts zu Stande bekommen haben. Einmal war geschlossen und am anderen Tag die Schlange 100 Meter lang. Ganz schön viel Aufwand für eine falsche Legende. Vielleicht beim sechsten Anlauf.

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Eine weitere Legende werden wohl die wenigsten Ostdeutschen kennen, Victor Zoi und seine Geschichte ähnelt der Geschichte von Gerhard Gundermann.

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Gute Musik, authentische Geschichte und eine bis heute 30 Jahre nach seinem Tod vorherrschender Legendenkult. Ein Besuch in seinem Kohlenkeller heute Kotelja Kamtschatka war Pflicht für mich Neufan.

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Das Konzert am Abend war wohl eine der coolsten Veranstaltungen , die ich in Russland bisher erlebt habe.

Vielfalt in der Türkei 28.4.2019

Vielfalt in der Türkei 28.4.2019

Man muss Trendtours es schon lassen, sie bemühen sich um Vielfalt. Heute Morgen stand der Besuch des Bergdorfes Demircidere auf dem Plan. Ein Bürgermeister begrüßte uns, zeigte uns sein kleines Dorfmuseum, ein Schwätzchen mit dem Dorfältesten gehört hier genauso dazu wie die traditionelle kleine Teezeremonie.

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Der schwarze Tee kommt in den Dörfern noch aus der Türkei und es wird erst ein Sud und dann das Wasser zugegossen. Oliven und selbst gebackenes Brot gehören dazu. Das Brot schon wäre eine Anreise wert. Alles unter den Augen der wachsamen liebenswerten Schwiegermutter. Am schönsten ist aber, dass das hier ausgebende Geld tatsächlich im Dorf bleibt.

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Wenige Minuten später können sich die Zeitepochen schon völlig ändern. Das ist in der Türkei ganz locker möglich. Wir zwitschen in die hellenistische Zeit und besuchten Pergamon.

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Ja, das ist die Stadt mit dem berühmten Altar, der jetzt in Berlin steht. Die Anreise ist schon wieder türkisch perfekt, es geht mit einer Seilbahn sieben Minuten nach oben. Dann gibt es doch eine recht anspruchsvolle Runde zu laufen. Mit unserem Führer Muammer aber geht das wunderbar, da er die wichtigsten Stellen anschaulich erklärte und die richtige Wegführung auch kennt.

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So erfuhren wir nicht nur über Zeus etwas, auch der Rest der Ruinen wurde lebendig. Gleich kommt Alexander der Große um die Ecke und begrüßt die deutschen wissbegierigen Touristen. Am Ende war es doch nur die Trödelhexe, die einem den Pergamonaltar verkaufen möchte.

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Auf den Spuren des roten Oktobers 26.2.2019

Auf den Spuren des roten Oktobers 26.2.2019

Nur noch die wenigsten Leser dieser Zeilen werden mit Petrograd und Oktoberrevolution was anfangen können. Zu sehr hat der Niedergang des real existierende Sozialismus die Erinnerung an die geschichtsträchtigen Tage vergessen lassen. Nur noch ein großer Teil Chinesen und ein kleiner Teil Ostdeutscher, kann mit Begriffen wie Finnländischer Bahnhof, Aurora oder Sturm auf das Winterpalais etwas anfangen. Ob nun aus ideologischen Gründen oder doch eher der Grund des touristisch schwer beherrschbaren Themas , nur wenige suchen nach Spuren der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution.

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Wir taten es. So fanden wir vor dem Finnischen Bahnhof das Dankmal mit Lenin auf dem Panzerfahrzeug. Es steht noch heute wuchtig an der Newa. Die Aurora eignet sich noch am ehesten für Touristenströme, hat sie doch eine imposante Silhouette aufzuweisen. Es ist zwar fast alles an der Geschichte und auch am Aussehen Fake, aber was solls chinesische Touristen und ostdeutsche Nostalgiker besuchen sie trotzdem.

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Gar nicht weit entfernt liegt ein weiterer geschichtsträchtiger Ort. Das Haus der ehemaligen Freundin des letzten Zaren ist heute ein Museum für politische Geschichte. Mit viel Aufwand wird die Geschichte der Oktoberrevolution und der real existierenden Sowjetunion dargestellt.

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Lenins Arbeitszimmer kann besichtigt werden genauso wie eine Ausstellung über die Primaballerina Matilda.

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Wer auf den Spuren des roten Oktober von 1917 wandelt, darf natürlich nicht einen Besuch im Winterpalast vergessen.

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Heute reiht am sich ein in die schier endlose Schlange, der Besucher der Eremitage. Wer hier nun wirklich Kunst anschauen will oder doch nur den Glanz der Romanovs nachspüren will, sei mal dahin gestellt. Ganz in der letzten Ecke gab es doch tatsächlich einen wichtigen geschichtsträchtigen Ort zu entdecken. Die Nummer 178 in der endlosen Abfolge der Zimmer beinhaltet das Zimmer ,in der die provisorische Regierung verhaftet worden ist. Und damit die Macht an die Bolschewiki übergegangen ist. Nur leider geht die Uhr auf dem Kaminsims wieder , sie zeigt nicht mehr die historische Stunde 2.40 Uhr an. So nun genug vom Roten Oktober, es geht wieder in die winterliche Realität des Sankt Petersburg von 2019.

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Farbiger Start auf dem Lutherweg 20.7.2016

Farbiger Start auf dem Lutherweg 20.7.2016

Delitzsch – Torgau viel Sonne 58 Kilometer

Der Start auf dem Lutherweg konnte besser nicht beginnen. Wir lernten als ersten Interviewpartner Professor Norbert Hornig kennen. Er hatte einst Martin Luther porträtiert und ihn sehr verschmitzt und schelmisch lächelnd dargestellt. Schon war unser Interesse geweckt. Der Besuch in seinem Atelier wurde ein erster schöner Höhepunkt auf unserer Radreise einmal rund um Sachsen. Ein sehr sympathischer rüstiger Rentner mit wachem Verstand erzählte uns aus seinem Leben und öffnete uns auch sein Atelier. Eine wahre Farbexplosion für Nase und Auge. Es war eine echte Bereicherung in meinem Leben, einem Künstler so nahe kommen zu dürfen. Viele Porträts aber auch der Gekreuzigte schauten von der Wand. Wir wünschen ihm alles Gute und folgten froh gelaunt dem Lutherweg. Einen schöneren Auftakt hätte ich mir gar nicht träumen lassen. Vielen Dank Herr Professor Norbert Hornig.

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Wir begaben uns auf den Weg nach Torgau ,mal auf dem Lutherweg mal auf der Fernverkehrsstraße. Beide lassen sich fahren. Der Lutherweg ist natürlich kein Radweg, so ist auch manchmal die Beschaffenheit des Weges. Gute Reifen sollte das Fahrrad haben. Die Dübener Heide hatte zum Glück viel Schatten aufzuweisen. Auch Eiscafes fanden sich am Rande des Weges.(Süptitz). Für Kirchen und andere Schönheiten hatten wir nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit, es war einfach zu heiß. Die Wolken zogen wunderbar am sommerblauen Himmel.

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Reise ins Dreiländereck 6.2.2016

Eine kurze Reise führte uns ins Dreiländereck BRD, DDR und CSSR, so müsste die Reise vor 26 Jahren überschrieben werden. 2016 ist es eine Reise innerhalb eines Landes und eines Nachbarlandes, theoretisch ohne Grenze. Praktisch werden wir das morgen sehen. Heute begaben wir uns mal wieder auf die Spuren unser eigenen Geschichte.

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Der antifaschistische Schutzwall ist nun schon lange Geschichte und die Reste der Mauer sind nur noch museal zu erkunden. Gott sei Dank wurde diese Mauer Geschichte. Mit welcher deutschen Gründlichkeit die Grenze gesichert worden ist, ließ sich in Mödlareuth gut erkennen.

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