Tourismus in Armenien 21.7.2019

Tourismus in Armenien 21.7.2019

Die Zweischneidigkeit des Tourismus kommt in Armenien voll zur Geltung. Auf wenig Fläche konzentrieren sich viele Menschen. Die einen wollen die kulturelle Identität eines Landes kennen lernen und die anderen wollen gern etwas zum Leben verdienen. Und beide Seiten treffen sich in den touristischen Hotspots. In Armenien sind das meist Klosteranlagen. Wir waren heute in Sewanowank zu Gast. Auf Treppenstufen ging es nach oben und ein wunderbarer Blick über den Sewansee war der Lohn der Anstrengung.Oben wie unten warteten schon die Händler auf die zahlungswilligen und fähigen Touristen.

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Ja, und dann kam der Tunnel und es war wieder grün. Das armenische Hochland haben wir hinter uns gelassen und der Kaukasus hatte begonnen. Auf einen Schlag gab es wieder Bäume und es rauschten die Bäche talwärts. Die Berglandschaften sind um einiges grandioser geworden. Richtige Passtrassen waren nun angesagt. Der geheimnisvolle Kaukasus hatte uns ein schönes Geheimnis preis gegeben.

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Im letzten armenischen Kloster wiederholte sich das schon erlebte wieder. Schmale Straßen, viele Autos, wenig Parkplatz und ein steiler Anstieg nach oben führten zum Kloster Haghpat. Schön restauriert, dank eines reichen Mäzens erstrahlte es im alten Glanz, doch mit nur wenig religiöser Ehrerbietung pilgern die Besucher durch die verschiedenen Kirchen.  Die Armenier scheinen einen Sonntagsausflug zu einer Stätte ihrer Identität zu lieben.

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In der Bergwelt von Armenien 20.7.2019

In der Bergwelt von Armenien 20.7.2019

In Armenien kommt man um die Berge nicht herum, es sind zwar nicht die ganz großen Berge des Kaukasus, aber das Hochland des Ararat hat auch schon so manches schöne Tal oder so manche schöne Aussicht zu bieten. Grüne Datschen Anlagen wechseln sich ab mit noch grünen Abschnitten ohne Bäume.

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In den Bergen verstecken sich auch besonders gern Klöster, so auch das Kloster Geghard. Am Ende eine immer schmaler werdenden und sich nach oben windenden Straße steht zuerst ein Parkplatz, dann die Trödel Hexen Buden und zum Schluss natürlich das Kloster. In Armenien sind das meist kleine Kirchen mit etwas drum herum . Hier war das Besondere die Felsenkirche. In den Stein hinein gehauen hatte sie schon was Mystisches. Ein Frauenquintet brachte alte armenische Lieder zum klingen. Auch wenn ich als Deutscher wenig von der Musik verstehe, erahne ich doch die tiefe Bedeutung der Lieder für die Armenier. Es war einfach nur schön zuzuhören.

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In der Bergwelt Armeniens fühlten sich auch die Römer zu Hause. Hier am Ende ihrer Welt hinterließen sie ein kleines Kunstwerk in Garni einen Mithras Tempel. So neu wie er aussieht, hat er die Jahrtausende nicht überlebt, die Sowjetunion hat ihn restaurieren lassen. Er ist doch das einzige Relikt aus der römischen Zeit auf sowjetischen Boden und so strömen heute tausende Touristen an diesen wunderschönen Ort in Mitten der armenischen Berge.

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In der armenischen Bergwelt wurde auch gut gegessen und getrunken. In einem schönen Garten wurde uns auch das frisch sehr köstliche Lavasch Brot serviert.

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Und selbstverständlich gehört in den armenischen Bergen auch der Brandy Cognac Ararat zum Leben in den Bergen. Eine Führung durch das Museum der Brandy Fabrik zeigte uns die Verwobenheit des Brandys mit der armenischen Bergwelt. Zwei Sorten durften wir kosten. Er schmeckte gut bis sehr gut.

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Im Schatten des Ararat 19.7.2019

Im Schatten des Ararat 19.7.2019

Alles wird von ihm geprägt, natürlich nicht nur der Cognac. Der Berg Ararat ist allgegenwärtig, in der Seele der Armenier und auch in der Gegenwart der Menschen spielt er eine entscheidende Rolle. Stolz und schön überragt er die gesamte Ebene. Voller Schnee zeigt der große Ararat seine voller Schönheit.

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Am Kloster Chor Virap sah ich aber auch die Schattenseiten des Tourismus und der Politik. Alle Touristen werden hier her gekutscht. Alle latschen treu und brav den Reiseleitern den Berg hinauf. Der Ararat war immer noch zu sehen , aber der Gründungsmythos Armeniens spielte sich hier ab. Vom Geist des Heiligen Gregor war nix mehr zu sehen, doch dafür umso mehr Touristen.

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Die türkischen Wachtürme zeigen unmissverständlich an hier ist eine Grenze und ungelöste Probleme. Die frei gelassene Friedenstaube war da nur ein touristischer Wunsch.

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Die Fahrt in den Süden Armeniens führt an viele ungelöste Problemgebiete vorbei. Wir berührten fast hautnah Bergkarabach und das völlig unbekannte Nachitschewan. Unser Ziel lag auf halben Weg nach Iran. Die Berge wurden immer höher, die Straße immer schmaler und der Gedanke an das wilde Kurdistan immer intensiver.

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Das Kloster Norawank wurde durch eine schmale Schlucht und einer steilen Bergfahrt erreicht. Die armenischen Klöster sind alt, aber klein, so dass alles übersichtlich ist. Pilgerkreuze und eine Segnung bleiben in Erinnerung.

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Die anschließende Weinprobe in Areni zeigte das wirtschaftliche Potenzial der Region, denn zu mindestens ein Wein von der Firma Kuras hat mir sehr gut geschmeckt. Nur dazu müsste der Wein auf der alten neuen Seidenstraße in Deutschland bei mir ankommen.

Im Land der Steine und Aprikosen 18.7.2019

Im Land der Steine und Aprikosen 18.7.2019

Schon in der Werbung wird Armenien als Land der Steine bezeichnet. Und so ist es auch tatsächlich. Grüne Flächen findet man selten, karge Steinflächen umso mehr. Doch im Land der Steine sind auch Ruinen und wieder in Bau befindliche Kirchen gemeint.

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In vielen Landesteilen sind solche Kreuz-Steine zu finden, historisch wertvoll und mich erinnern sie alle an die Straße der Romanik. Swartnoz und Etschmiadsin hießen unsere Ziele am heutigen Tag.

Beeindruckend auch die Steine der Gedenkstätte Zizernakaberd. Hoch über der Stadt Jerewan liegt die Gedenkstätte zur Erinnerung an den Genozid. Die ewige Flamme und die Nadel, die in den Himmel reagt, mahnen so etwas nie wieder zuzulassen.

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Im Land der Steine gibt es aber auch immer einen Gegenpol, so auch heute in Form von Duduk Musik. In meisterlicher Form spielte Karen Hakobyan dieses Instrument.

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Gärten sind in Armenien kleine Paradiese mit allerlei Obst. Wein und Aprikosen gedeihen prächtig und sie schmecken auch prächtig.

Heißes Jerewan 17.7.2019

Heißes Jerewan 17.7.2019

Schon der erste Tag in Armenien forderte viel Standvermögen. Trotz gekühltem Bus und Ausflug in eine Handschriftensammlung war es sehr grenzwertig gewesen. Es waren auch tatsächlich nur Touristen unterwegs .

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Nur Wasser in Form von Spring- und Trinkbrunnen machte den Stadtrundgang halbwegs erträglich.

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Jerewan ist keine Stadt für die Liebe auf den ersten Blick. Viel Stein aus sozialistischer Zeit wird ergänzt von Nachwendebauten.

Erst auf den zweiten Blck fanden sich Orte, die zum Verweilen einluden.

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Da war einmal die einmalige Sammlung mit den Handschriften und zum anderen waren es die Kaskaden, die ein Millionär der Stadt Jerewan geschenkt hat. Ein Besuch lohnte sich nicht nur wegen der Wasserspiele, auch die moderne Kunst hatte schon was.

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Aber so richtig begann in Jerewan das Leben erst gegen 20.00 Uhr. Nicht nur das an den Kaskaden gerade das zehn jährige Jubiläum anstand, auch auf allen Straßen und Plätzen war kaum ein Durchkommen.

Anreise mit Ukraine international 16.7.2019

Anreise mit Ukraine international 16.7.2019

Die Anreise nach Armenien ging über Berlin Tegel und Kiew mit der ukrainischen Airlines Ukraine international recht problemlos. Nur der übliche Stressfaktor beim einchecken und umsteigen. Die Flugzeuge waren klein aber doch gut gefüllt. Zu Essen gab es nur was gegen Kasse.

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Über der Ukraine schien schön die Sonne. Gegen Mitternacht werden wir in Jerewan sein, so Gott will. Der Kaukasus kann beginnen.

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Er begann erst mal mit der klassischen Frage kommt mein Koffer oder kommt er er nicht. Dieses Mal war jemand anderes dran, deren Koffer stand noch in Kiew. Aber was für ein Empfang in Jerewan nachts um 1 Uhr. Hunderte Leute standen mit freudigen Blicke, welcome Schilder und Luftballons am Ausgang .

Ich dachte schon, hier findet eine Hochzeit statt. Nein, sie holen nur ihre Landsleute ab. Unsere Trendtours Frau war auch dabei und dann ging alles sehr schnell. 15 Stunden trennen Wermsdorf von Jerewan.