Im Schatten des Ararat 19.7.2019
Alles wird von ihm geprägt, natürlich nicht nur der Cognac. Der Berg Ararat ist allgegenwärtig, in der Seele der Armenier und auch in der Gegenwart der Menschen spielt er eine entscheidende Rolle. Stolz und schön überragt er die gesamte Ebene. Voller Schnee zeigt der große Ararat seine voller Schönheit.
Am Kloster Chor Virap sah ich aber auch die Schattenseiten des Tourismus und der Politik. Alle Touristen werden hier her gekutscht. Alle latschen treu und brav den Reiseleitern den Berg hinauf. Der Ararat war immer noch zu sehen , aber der Gründungsmythos Armeniens spielte sich hier ab. Vom Geist des Heiligen Gregor war nix mehr zu sehen, doch dafür umso mehr Touristen.
Die türkischen Wachtürme zeigen unmissverständlich an hier ist eine Grenze und ungelöste Probleme. Die frei gelassene Friedenstaube war da nur ein touristischer Wunsch.
Die Fahrt in den Süden Armeniens führt an viele ungelöste Problemgebiete vorbei. Wir berührten fast hautnah Bergkarabach und das völlig unbekannte Nachitschewan. Unser Ziel lag auf halben Weg nach Iran. Die Berge wurden immer höher, die Straße immer schmaler und der Gedanke an das wilde Kurdistan immer intensiver.
Das Kloster Norawank wurde durch eine schmale Schlucht und einer steilen Bergfahrt erreicht. Die armenischen Klöster sind alt, aber klein, so dass alles übersichtlich ist. Pilgerkreuze und eine Segnung bleiben in Erinnerung.
Die anschließende Weinprobe in Areni zeigte das wirtschaftliche Potenzial der Region, denn zu mindestens ein Wein von der Firma Kuras hat mir sehr gut geschmeckt. Nur dazu müsste der Wein auf der alten neuen Seidenstraße in Deutschland bei mir ankommen.