Stolzer Iran 9.10.2018
Manche Länder haben wenig zu bieten und geben an, mit dem wenigen was sie haben. Persien hat wirklich viel zu bieten und das an jeder Ecke. Heute stand Persepolis auf dem Plan, dieser geschichtsträchtige Ort an dem sich wieder Mal der Europäer schämen muss, da Europäer eine Hochkultur zerstör haben. Bei dem Gang durch die wieder erstandene Ruinenstadt lässt sich so einiges an alter Größe wieder entdecken.
Leider hat Alexander der Große (Kulturzerstörer) ganze Arbeit geleistet, nur noch wenige Reliefs und Säulen künden von einstiger Größe. Die Farbigkeit ist natürlich durch die gnadenlose Sonne verloren gegangen. Dank einer 3D Brille und einem findigen Unternehmer ersteht die alte Kulturwelt gleich einem Wunder vor den eigenen Augen. Und man ärgert sich gleich nochmal so stark über die Zerstörungswut von Menschen. Die Farben leuchten mit der Sonne um die Wette, die Höhe der Anlage kommt wieder zum Vorschein. Leider wird dieser Anblick durch die Touristenwelt eine Sekunde später gleich wieder zerstört.
Selbst die Totenstadt wurde von den europäischen Kulturbanausen ausgeraubt, die imposanten Felsenreliefs der Achäminiden von Naqsh-e-Rostam konnte auch die Zeit nichts anhaben. So künden die Felsengräber von der Allmacht der persischen Könige, die aber auch nach dem Tode zweitausend Jahre später den Besucher in Staunen versetzen.
Das stolze Persien zeigte sich auch im Besuch zweier Mausoleen in Shiraz. Als Europäer kommt man nicht so einfach in das Mausoleum Shah Cheraq Zwar mit Schador bekleidet reichte es trotzdem nur für zwei Höfe. Zwar volle Licht und voller Stimmung aber auch voller Gläubiger. So dass ein touristischer Besuch eben nicht möglich war. Doch der findige Reiseleiter hatte noch ein zweites Mausoleum im Angebot und dort durften wir in die Gebetsräume. Es funkelte an allen Ecken und Kanten, aber es waren auch Gläubige im Raum.
So nahe waren wir dem Iran. Aber die Fotografierwut der Touristen wird noch übertroffen vom Fotografierwillen so mancher Iranerin. Zum stolzen Iran gehören auch die vielen Bilder von Märtyrer. Das sind Erinnerungen an die Toten des Irak-Iran Krieges.