Teheran, eine Hauptstadt im Orient 15.10.2018
Teheran ist wohl die bisher orientalischste Stadt unserer Iran Reise. Diese Stadt verstört so richtig und sich in sie zu verlieben, fällt doch verdammt schwer. Die Hauptstadt des Iran hat natürlich geschichtliche Seiten aufzuweisen. So viele Herrschaftsgeschlechter haben im Iran ihre Spuren hinterlassen, so auch in Teheran . Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden einige sehr schöne Paläste, die die Stürme der Zeit ziemlich unbeschädigt überstanden haben. Die Saadabad Palastanlage im Schatten der Berge bestach durch ihre Grünheit und das reichlich vorhandene Wasser. Das Innenleben des Weißen Palastes zeigte sehr anschaulich den Reichtum und den Geschmack des Schahs aus dem Hause Pahlavi.
Der Golestan Palast im Herzen der 15 Millionen Metropole wurde noch ein Jahrhundert eher genutzt. Eine Königsdynastie hatte das sehr schöne Gelände mit Garten und Wasserspielen errichten lassen. Das Haus der 400 Frauen erregte die Phantasie nicht nur der männlichen Mitreisenden.
Auch hie war das Innenleben schon eine Reise wert gewesen.
Doch in der Hauptstadt dieses Landes spielte sich die Gegenwart auf der Straße, in den Parkanlagen und in den Basaren ab. Was hier für ein Verkehr herrscht, ist unbeschreiblich. Selbst fünf Spuren reichen nicht aus, die Vielzahl der Autos, Busse und vor allem Mopeds und Motorräder zu fassen. Irre mit welcher Konzentration hier der Verkehr tobt. Über die Straße gehen zu wollen, ist immer ein Himmelfahrtskommando. Die Straßen sind bei weitem nicht so schön wie in Shiraz und Esfahan, die politischen Aussagen plakativer, die Menschen hektischer.
Der Milad Turm überragt nicht nur Teheran, auch für unsere Reise war es der letzte Höhepunkt. Ein futuristischer absolut moderner Bau umgibt den sechs höchsten TV Turm der Welt. Alles glänzt und funkelt, wirkte trotzdem nicht kitschig oder überladen. Der Außenfahrstuhl brachte uns hoch über die Stadt. Auf mehreren Ebenen konnten wir die unendliche Stadt mit den Augen erobern, die Sonne verschwand hinter den Bergen. In der Dunkelheit kam wieder die Faszination des Orients zum Tragen. Unendliche Farbkleckse spiegelten das Leben wieder.