Es war eine gute Idee, Holger Fritzsche nach Dresden zu folgen und seinen aktuellen Russland Vortrag zu lauschen. Die Transsibirische Eisenbahn stand zwar im Mittelpunkt des Geschehens, doch Russland spielte immer die Hauptrolle. Einfühlsam und auch mit brachialer Offenheit stellte er seine Sicht auf Russland samt Putin dar. Politisch korrekt war das nicht unbedingt, aber ehrlich und das kam bei den rund 1000 Gästen an. Szenenapplaus hatte ich bei einem Diavortrag auch noch nicht gehört. Es war eine tolle Einladung Russland erleben zu wollen. Ich freu mich drauf. Von mir aus kann es losgehen. Das Jahresvisum ist schon mal da. Die Vorfreude ebenso. Zurück zum Alten Schlachthof nach Dresden. Holger Fritzsche setzte noch eins drauf, er hat die Gruppa Karl-Marx-Stadt eingeladen zur After Show Party. Und das wurde eine echte Party. Auch wenn nur rund 100 Leute geblieben sind, es war eine rauschende Nacht voller russischer Melancholie in slawischer Spielfreude. Was die fünf Musiker für ein Feuerwerk an Melodien abgespielt haben, war einmalig einprägsam. Ein Sammelsurium an Sprachen wurde immer wieder angeheizt von unnachahmlichen Rhythmen. Wahnsinn. Ein toller Abend, ein toller Beginn meines Abenteuer Russland.