Zerstörte Idylle 4.7.2016
sonnig 57 Kilometer Melnik Pestany
Der blaue Himmel verspricht Idylle, der Stacheldraht verheißt nichts Gutes. Wir nähern uns einem Ort voller Schrecken.
Immer wieder tauchten wir nun wieder an der Elbe in idyllische Teilstücke des Elberadweges ein. Vielfach stimmte alles, Wetter, Ausschilderung und der Untergrund. An wenigen Stellen wurde die Idylle getrübt durch ein alles überragende Kraftwerk oder von einer aus dem nichts auftauchenden Baustelle. Litomerice war dann auch wieder eine kleine romantische böhmische Stadt mit einer liebevollen Ausstrahlung. Der Radverkehr nahm doch spürbar zu.
Es könnte ja alles so easy sein, wäre da nicht der Name Terezin/Theresienstadt. Einst als Festung gebaut, erlangte sie im 2. Weltkrieg traurigen Ruhm. Waren in der kleinen Festung vor allem Tschechen unterschiedlichster Herkunft meist wegen Widerstand gegen die Deutschen eingesperrt und nicht selten ermordet, war die große Festung eine einzige riesige Falle für viele tausend Juden, die hier auf ihren Abtransport in die Vernichtungslager warten mussten. In einem sehenswerte Museum wurde ihre Geschichte eindrücklich dargestellt.