Leipzig im Überfluss 28.7.2016

Leipzig im Überfluss 28.7.2016

Zum letzten Mal waren wir auf den Spuren von Martin Luther unterwegs gewesen. Diesmal in der an Geschichte und Geschichten reiche Stadt Leipzig. Schon oft war ich in dieser Stadt mit den verschiedensten Themen unterwegs gewesen. Stets gab es ein Angebot im Überfluss. So auch beim Thema Martin Luther und die Reformation.

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Angefangen haben wir unsere Entdeckungsreise im Stadtgeschichtlichen Museum. Neben dem echten Ehering von Katharina von Bora gab es noch diverse Lucas Cranach Bilder zu bewundern. Von der Pleißenburg ist außer dem Turm nichts mehr übrig. Den Raum der Disputation von 1519 muss man sich denken. Ein Besuch des neuen Rathauses lohnt trotzdem, da der Turm mit seinen 270 Stufen bestiegen werden kann. Das alte Leipzig wird trotz seines damaligen Reichtums sehr klein. Ein schöner Rundumblick nach allen Himmelsrichtungen entschädigt für den mühsamen Aufstieg.

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Selbst die Besuche der allseits bekannten Thomas und Nicolaikirche brachten noch neue Blickwinkel. So gab es doch tatsächlich in der Thomaskirche ein Lutherfenster und in der Nicolaikirche eine Lutherkanzel. Sehr sehenswert, Die Paulinum ist noch immer eine Baustelle und so erahnt man mehr als man sieht. Die alten Wandmalereien haben schon etwas Erhabenes an sich.

Da Martin Luther gutes Essen und Trinken nicht verschmähte gehörten auch Auerbachs Keller und der Thüringer Hof zu unseren Besuchszielen. Ein Lutheressen gehörte selbstverständlich zum Programm.

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Ende in Leipzig 27.7.2016

Ende in Leipzig 27.7.2016

55 Kilometer gewittrig Altenburg Leipzig Rückenwind

Dem Lutherweg folgen zu wollen, war auch auf den letzten Kilometern eine Herausforderung. Die Macher des Weges wollen natürlich Wanderer ansprechen und die kommen überall durch. Wir als Radfahrer auf dieser Lutherrunde haben uns so manchmal gefragt. Warum machen wir das eigentlich. Aber auch im Endspurt nach und durch Leipzig werden doch häufig Radwege genutzt. Für uns ein Segen , für die Wanderer sicherlich nicht immer von Vorteil.

Die Stadt Borna hatte ich bisher mehr oder weniger ignoriert, ein Fehler, denn diese Stadt hat vor allem sehr nette Menschen, ein sehr schönes Stadtzentrum, einen Martin-Luther-Platz samt zweier sehr sehenswerter Kirchen.

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Die Leipziger Gegend zeichnet sich durch das Nichtvorhandensein von Bergen und das Vorhandensein von Seen aus. Häufig hätten wir baden können. Leider zeichnet sich die Leipziger Gegend auch durch eine Vielzahl verbogener, zerstörter, beschmierter, beklebter Schilder aus. Die gute Kinderstube ist nicht bei allen Zeitgenossen vorhanden. Wir haben es fast geschafft, 370 Kilometer der 520 geplanten Kilometer haben wir geschafft. Der Lutherweg war eine Bereicherung schon wegen der vielen Interviews, die ich für meinen Film, führen konnte, aber auch die Jagd nach den Stempeln brachten vielfältige Gespräche. Eine gute Lebenserfahrung.

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Der Lutherweg im Ausland 26.7.2016

Der Lutherweg im Ausland 26.7.2016

45 Kilometer Zwickau -Altenburg bewölkt

Der Lutherweg bewegte sich ins Ausland, könnte man meinen. Das Gps Signal hörte tatsächlich an der thüringischen Landesgrenze auf. Kilometerangaben erschienen auf einmal, aber leider wurde wie auch in Sachsen fleißig gebaut. Ob nun Straßen, Wegabschnitte oder unsere Lieblingsbaustelle Brücken. Meist konnten wir sie ignorieren, nur bei Brücken ist das fast unmöglich.

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So endete unsere Tour so manches Mal am Zaun. Heute waren auch erstmals zwei Wanderer auf dem Lutherweg unterwegs, denn der Stempel war vor uns schon genutzt worden. Auch in Thüringen haben die Macher des Lutherweges darauf geachtet auch wirklich ab und zu ein echtes Wanderstück einzubauen, auf dem Radfahren so gut wie unmöglich war. Auch in Thüringen gibt es schön gestaltete Info Tafeln. Noch in Sachsen nahe Crimmitschau liegt das wiederaufgebaute Kloster Frankenhausen.Heute eine Feierhalle, sind neue Zeiten angebrochen.IMG_8086

Eine echte Augenweide, ebenso die Laurentiuskirche in Crimmitschau. Beide touristische Höhepunkte fand ich im sehr sehenswerten Buch 95 Lutherorte, die man gesehen haben muss.

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Eine echte Stadt im Ausland ist wohl doch Altenburg, denn hier fanden wir ein Kaiser Wilhelm Zimmer. Wir schliefen bestens. Und , es gab das schnellste Internet der gesamten Strecke, ja eben Ausland.

Zwickau , du schöne Stadt der Vielfalt 26.7.2016

Zwickau , du schöne Stadt der Vielfalt 26.7.2016

Schon die Fahrt in die Stadt Zwickau hatte was, der Radweg verlief entlang der Zwickauer Mulde bis fast in die Altstadt. Der erste Eindruck von Zwickau war eine wilde Mischung aus Alt und Neu. Schon die vielen Hinweiszeichen lassen auf ein reges touristisches Leben schließen.

Zuerst fielen die riesigen Plattenbauten auf, doch dann schon die filigranen Altbauten. Ein kurzer Weg und schon fuhren wir auf den Hauptmarkt. Schon ein Blick genügte, hier herrscht das Leben. Überall heraus geputzte Häuser und Freiflächen voller Menschen. Was für eine Begrüßung.

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Zwickau ist jedoch auch eine Stadt der Reformation, dass begriffen wir recht schnell, dank Frau Dr. Heese alias Katharina von Bora. Gewandet wie ihre große Namensgeberin führte sie uns zu Orten der Reformation in Zwickau. Viel Neues erfuhren wir, interessant erzählt, gewürzt mit Originalzitaten von Martin Luther oder Zeitgenossen. Schnell verflog die Zeit und wir staunten immer wieder neu über das Gezeigte.

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Das Zwickau eine Stadt der Vielfalt ist, merkten wir bald bei einer Segway Tour durch die Stadt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ging es recht sicher mit 5 PS durch die Stadt . Völlig entspannt waren weit entfernte Sehenswürdigkeiten recht nah. Ob nun Sachsenring, Horch, Kunstmuseum, Muldendamm, Paradiesbrücke, alles war im Handumdrehen erreicht. Es machte Spaß die Stadt Zwickau so zu erkunden. Danke Familie Riedel. Danke Zwickau.

Heißer Weg nach Zwickau 25.7.2016

Heißer Weg nach Zwickau 25.7.2016

63 Kilometer sehr heiß Seelitz Zwickau

Kurz gesagt, es war eine Hitzeschlacht. Gott sei Dank war der Lutherweg meist der Mulderadweg, so dass schattige Abschnitte manchmal vorkamen. Die Zwickauer Mulde floss immer in Reichweite , sehr schöne Anblicke waren so garantiert. Die Türme des Rochlitzer Schlosses leuchteten schön in der Morgensonne.

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Kirchen am Wegesrand zu besuchen, war ein Ziel dieser Reise, manchmal klappt es sogar ohne große Organisation. Die Stadtkirche unser lieben Frauen auf dem Berge in Penig war so ein Zufall. Sie hatte eine wunderbare Kassettendecke zu bieten.

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Und an Amerika konnten wir auch nicht ohne Foto vorbei fahren.

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Der Lutherweg mit dem E Bike 24.7.2016

Der Lutherweg mit dem E Bike 24.7.2016

48 Km viel Sonne Döbeln Seelitz

Natürlich hatten wir kein E Bike zur Verfügung. Wir fuhren tapfer mit unserer eigenen Beinekraft immer berghoch und immer wieder bergrunter.

Das Land zwischen Zschopau und Mulde ist gespickt mit vielen gepfefferten Anstiegen. Der Himmel hielt durch, meine Laune auch. Viel Wasser, mal ein Radler und immer wieder absteigen, das half beim Bestehen der heutigen Hitzeschlacht. Genug gejammert. Es ist ja selbst gemachtes Elend.Da halfen auch die besten Karten nicht viel.

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Einen Höhepunkt gab es aber tatsächlich wieder. Die steilste Straße Sachsens mit 25 % war nicht leicht zu schaffen. Die Burg Kriebstein war und ist ein Touristenmagnet. Ein Zeitzeuge aus Luthers Zeit. Diese Burg stand schon zu seiner Zeit. Auch die Hölle gab es schon.

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Der Lutherweg als Radweg 23.7.2016

44 Kilometer Gegenwind Grimma Döbeln

Der Lutherweg ist ja nun mal ein Wanderweg. Immer wieder wechselten wir auf den Mulderadweg. Trotz der nahen Mulde ging es immer hoch und runter. Manchmal sind auch beide Wege gleich. Die Ausschilderung mit den grünen Wegweisern ist fast perfekt. Große Tafeln mit Luthersprüchen, einer jeweiligen Karte und einer Beschreibung der Wegstrecke ergänzen die informative Tafel. Auch Lutherbilder und Lutherdenkmäler fanden wir immer wieder.

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Höhepunkt war das Städtchen Leisnig, nicht nur weil es wirklich sehr steil nach oben ging, Luther hat hier die Kastenordnung eine frühe Sozialordnung für gut befunden. Kloster Nimbschen und Kloster Buch sind zwei weitere wichtige Namen auf unserer Fahrt auf dem Lutherweg. Immerhin hat im Kloster Nimbschen Katharina von Bora als junge Nonne gelebt. Am Ende wartete dann noch ein Riesentransparent „Lutherweg in Sachsen“ auf der Nicolaikirche in Döbeln auf uns.IMG_1095

Kleinode und Hitze auf dem Lutherweg 22.7.2016

Kleinode und Hitze auf dem Lutherweg in Nordsachsen 22.7.2016

22.7.2016 65 Kilometer 4.09 Fahrtzeit Torgau Grimma

Manchmal muss man einfach nur hinfahren, fragen und sich freuen. So heute gleich zweimal in Nordsachsens Kirchen geschehen. In Schildau und Sitzenroda fanden wir nette und auskunftsfreudige Menschen, die uns ihre Kirchen sehr sympathisch nahe brachten.

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Die Schildauer Kirche glänzte mit ihrem Altar und auch die Kirche in Sitzenroda samt Altar waren die Reise wert gewesen. Aber nicht nur die architektonischen Feinheiten fanden heute den Weg in unser Herz und in unsere Aufnahmegeräte. Besonders haben uns diese beiden Menschen gefallen. Die rüstige Pfarrersfrau und der lebenslustige Pfarrer Frank Philipps im Ruhestand( in Reichweite) brachten mir das Besondere der evangelischen Kirche wieder etwas näher. So begreife ich Tag für Tag mehr.

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Erwähnt sein muss heute aber auch der Lutherweg an sich. Meist ist er wirklich nur ein Wanderweg, als Radfahrer findet man ihn nicht immer toll. Es wechselten sich naturbelassene Teile in der Dahlener Heide ab mit Asphaltstrecken entlang der Mulde. Die Hitze trieb uns voran und wir erfreuten uns an schattigen Abschnitten auf dem Muldental Radweg. Zufällige Begegnungen prägten den ganzen Tag unsere Fahrt auf dem Lutherweg, auch die Kräuterfee in der Wurzener Jacobsgasse 12 gehörte dazu.

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Schätze in Torgau 21.7.2016

Schätze in Torgau 21.7.2016

Ein ganzer Tag sollte es werden in Torgau. Würde diese Stadt das hergeben? Und dann nur auf ein Thema konzentriert, wird das was werden?

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Und wie. Wir sind ja auf Luthers Spuren unterwegs. Und ich muss sagen, die ganze Stadt Torgau ist voll von geschichtlichen Schätzen von Martin Luther. Selbst seine Ehefrau hat ungewollt, aber doch bleibende Spuren in Torgau hinterlassen. Alltagskirche, Schlosskapelle, Marienkirche, Katharina von Boras Sterbehaus, ja die ganze Stadt ist ein einziges sehr vorzeigenswertes Hinterbleibsel vergangener Zeiten. Die frühe Renaissance hat hier ein einzigartiges Ensemble schöner Bauten hinterlassen. Vieles wurde schon renoviert, einiges ist in Arbeit und so manches wird sicherlich in der Zukunft auch noch von einem Prinzen wach geküsst werden.

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Torgau erscheint mir auf einem richtigen Weg, engagierte und kompetente Menschen genauso wie reichlich Sehenswertes. Schätze, die allen zugute kommen. Tourismus Manager, wie Handwerker suchen das Beste für die Stadt. Der Ehering von Katharina von Bora war wirklich ein schöner Schatz und kann heute bei Goldschmiedemeister Schroetel entdeckt werden . Auf nach Torgau.

Und ein schöner weiterer Schatz ,unsere Entdeckung des Tages. Wird jetzt unser Reisemaskottchen.

 

 

Farbiger Start auf dem Lutherweg 20.7.2016

Farbiger Start auf dem Lutherweg 20.7.2016

Delitzsch – Torgau viel Sonne 58 Kilometer

Der Start auf dem Lutherweg konnte besser nicht beginnen. Wir lernten als ersten Interviewpartner Professor Norbert Hornig kennen. Er hatte einst Martin Luther porträtiert und ihn sehr verschmitzt und schelmisch lächelnd dargestellt. Schon war unser Interesse geweckt. Der Besuch in seinem Atelier wurde ein erster schöner Höhepunkt auf unserer Radreise einmal rund um Sachsen. Ein sehr sympathischer rüstiger Rentner mit wachem Verstand erzählte uns aus seinem Leben und öffnete uns auch sein Atelier. Eine wahre Farbexplosion für Nase und Auge. Es war eine echte Bereicherung in meinem Leben, einem Künstler so nahe kommen zu dürfen. Viele Porträts aber auch der Gekreuzigte schauten von der Wand. Wir wünschen ihm alles Gute und folgten froh gelaunt dem Lutherweg. Einen schöneren Auftakt hätte ich mir gar nicht träumen lassen. Vielen Dank Herr Professor Norbert Hornig.

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Wir begaben uns auf den Weg nach Torgau ,mal auf dem Lutherweg mal auf der Fernverkehrsstraße. Beide lassen sich fahren. Der Lutherweg ist natürlich kein Radweg, so ist auch manchmal die Beschaffenheit des Weges. Gute Reifen sollte das Fahrrad haben. Die Dübener Heide hatte zum Glück viel Schatten aufzuweisen. Auch Eiscafes fanden sich am Rande des Weges.(Süptitz). Für Kirchen und andere Schönheiten hatten wir nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit, es war einfach zu heiß. Die Wolken zogen wunderbar am sommerblauen Himmel.

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