Tallinn mag zwar eine für Touristen gut ausgebaute Stadt sein, aber für Radfahrer ist die estnische Hauptstadt nur bedingt tauglich. Drei Tage im Dauertest(Stress) haben nur wenig Erfreuliches zur Situation von Radfahrern zu Tage gebracht. Die meisten großen Straßen besitzen weder eine Radspur noch ist irgendwo ein ausgewiesener Radweg in Sicht. Die Fußwege sind nur bedingt tauglich, um Fahrrad fahren zu können. Auf der Straße geht es schon ordentlich zur Sache, Platz ist keiner, da kann es schon mal passieren, dass dich wirklich ein Bus streift. Habe ich die Altstadt glücklich erreicht, geht der Stress weiter. Leider gibt es überall Kopfsteinpflaster und selbstverständlich sind die Touristen aus aller Welt überall präsent. Ein Durchkommen schwer möglich. Soweit die schlechten Nachrichten, es gibt aber auch Gute zu vermelden. Einige Radwege müssen vorhanden sein, denn sie sind ja ausgewiesen.
Und tatsächlich traute ich meinen Augen nicht, als auf einmal vor mir, Massen von Radler vorbei kamen. Es gab tatsächlich einen Radweg, der mindestens fünf Kilometer lang war. Er führte vom Hafengelände zur Segelstadt Pirita. So könnte es weiter gehen. Gebaut wurde in Tallinn schon. Und welch Wunder, nicht nur viele Radfahrer waren auf der kleinen Strecke unterwegs gewesen, auch ein riesiges Fahrradhaus mit Werkstatt lag auf einmal vor uns. Der Service war schnell, freundlich und gut. Bezahlt haben wir auch nicht viel. Im Ortsteil Kadriorg Katharinental befindet sich tatsächlich eine für Fahrradfahrer gut geeignete Parkanlage. Das Schloss für Peters Ehefrau und die Sängermuschel lassen sich mit dem Fahrrad leicht erreichen.