Gleich vorweg, das Bernsteinzimmer hat mich nicht umgehauen, aber der Reihe nach. Es geht auch ohne Reisebüro, hat der heutige Tag bewiesen. Mit der Metro und dem Bus für jeweils 30 Rubel (50 Cent) 1 Stunde Fahrzeit und schon leuchten in der Sonne die goldenen Kuppeln und als ich den Blick nach unten senkte, bemerkte ich die Kehrseite des reisebüroablehnenden Reisens. Die Schlange war nicht allzu lang, aber 1,5 Stunden Geduld waren angesagt.
Irgendwann ist auch diese Wartezeit zu Ende und im angegebenen Zeitfenster betrat ich den Katharinenpalast. Die Schlossanlage ist schon ein Hingucker, leider im 2. Weltkrieg völlig zerstört worden. Davon ist nicht mehr viel zu bemerken. Tausende von Touristen werden in einem ausgeklügelten System durch die prachtvollen Räume geschleust. Goldglänzend rattern besonders im Großen Saal die Verschlüsse der Fotoapparate und Handys im Sekundentakt.
Immer weiter voran getrieben stand ich dann wirklich im achten Weltwunder dem Bernsteinzimmer. Es sieht nicht viel anders aus, als die anderen Zimmer, eben prachtvoll mit überbordender Verspieltheit. Nur das absolute Fotografierverbot zeigte mir die Wichtigkeit des Raums an. Zur Strafe wurden auch alle Bilder unscharf.
Zum Glück hatte ich den Audioguide, der mir die Wichtigkeit und Schönheit des Bernsteinzimmers noch einmal erklärte. Und dann war es vorbei mit der Petersburger Touristen Herrlichkeit.