Wie in allen Dingen hat Sankt Petersburg auch an Museen eine Auswahl, die in einem Leben nicht zu bewältigen ist. Einige Museen waren ja auch schon Ziel meiner Entdeckungsreisen gewesen. Heute besuchte ich das Museum für Politische Geschichte und das Blockade-Museum. Beide haben dunkle Kapitel der Petersburger (Leningrader) Geschichte zum Inhalt. Aber nicht die inhaltliche Aufarbeitung überraschte mich, es war die methodische wie medial wunderbar aufgearbeitete Darstellung. Selbstverständlich war der Audioguide, ebenso selbstverständlich die gut hörbaren Texte in deutscher Sprache. Krönung des Ganzen ist jedoch die absolut gewünschte Fotografiererlaubnis. Niemanden störte ein Fotoapparat. Und Motive gab es zu Hauf. Stalins Totenmaske konnte ich ebenso wie Originale aus der Blockadezeit in aller Ruhe ablichten. Eremitage und Bernsteinzimmer sind sicherlich Höhepunkte, aber die vielen anderen Musen sind auch einen Besuch wert. Aber zwei Museen am Tag reichen aus.
Im Petersburger Stadtgebiet verschwimmen auch die Grenzen zwischen geschichtlich wichtigen Plätzen und Parkanlagen. So wird die ewige Flamme samt Blumen auf dem Marsfeld schon mal zum Motiv von Künstlern. Noch nie habe ich so viele Malerinnen wie in St. Petersburg gesehen.