Zu Besuch im Großen Nowgorod 30.6.2015

Wer in den Tiefen Russlands unterwegs sein will, muss die Kunst des Eisenbahnfahrens beherrschen. Mit der hochmodernen, sauberen, superschnellen Latotschka ging es in drei Stunden vom Moskauer Bahnhof nach Veliki Nowgorod. Die Stadt wirkt schon viel russischer als Sankt Petersburg. Alte Busse, Plattenbauten, aber trotzdem nette Menschen einschließlich der Polizei und ein Stadtzentrum, welches auch Sankt Petersburg nicht zu bieten hat. Ein Kreml samt Sophienkathedrale ist schon was Besonderes und entspricht meinem durch Märchenfilme geprägtem Russlandbild viel mehr als die Metropole an der Newa. Eine Kerze für die glückliche Reise war wieder fällig.

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Aber an der Stadt fließt auch der Wolchow vorbei und es existiert ein wunderbares russisches Eigenleben mit Strand und Erinnerungsfoto.

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Super Essen in Sankt Petersburg 29.6.2015

Natürlich muss ich auch mal über Essen und Trinken ein paar Zeilen schreiben. Denn selbstverständlich braucht auch ein Tourist, wie ich es nun mal bin, etwas zu Essen. Gleich vornweg, es gibt genügend Angebote, auch für jeden Geldbeutel. Tipps aus dem Reiseführer sind zwar hilfreich, aber in Sankt Petersburg nicht unbedingt von Nöten. Mc Donalds, Burger King gibt es, aber auch einen RussoBurger. Und eine Unmenge an guten und sehr guten Cafes, Teestuben und Bars säumen alle Straßen, Prospekte und Einkaufstempel.

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Georgisch, aserbaidschanisch und europäisch zu essen, ist auch möglich. Und russisch ? Selbstverständlich geht das und das an jeder Ecke drei Mal. Das Zauberwort heißt Stolobaja (natürlich mit kyrillischen Buchstaben) . Ich kenne das aus Polen als Milchbar, hier funktioniert das Prinzip noch viel besser. Eine lange Theke ist gefüllt mit russischen Leckereien, selbst Spaghetti lassen sich finden. Suppen und Salat gehören auf jedes Tablett. Abgerundet mit Kompott, gekochtes Obst als Saft. Höhepunkt meiner kulinarischen Sankt Petersburg Reise bildet jedoch der Besuch einer Pelmeni Bar. Einfach köstlich, selbstgemachte Pelmini samt Natursaft. Lecker hoch fünf. Ach so, das Schönste, ein Drei Gänge Menü samt Getränk kostet ungefähr 3-5 Euro. Wahnsinn.

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Petersburger Touristen Herrlichkeit 29.6.2015

Gleich vorweg, das Bernsteinzimmer hat mich nicht umgehauen, aber der Reihe nach. Es geht auch ohne Reisebüro, hat der heutige Tag bewiesen. Mit der Metro und dem Bus für jeweils 30 Rubel (50 Cent) 1 Stunde Fahrzeit und schon leuchten in der Sonne die goldenen Kuppeln und als ich den Blick nach unten senkte, bemerkte ich die Kehrseite des reisebüroablehnenden Reisens. Die Schlange war nicht allzu lang, aber 1,5 Stunden Geduld waren angesagt.

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Irgendwann ist auch diese Wartezeit zu Ende und im angegebenen Zeitfenster betrat ich den Katharinenpalast. Die Schlossanlage ist schon ein Hingucker, leider im 2. Weltkrieg völlig zerstört worden. Davon ist nicht mehr viel zu bemerken. Tausende von Touristen werden in einem ausgeklügelten System durch die prachtvollen Räume geschleust. Goldglänzend rattern besonders im Großen Saal die Verschlüsse der Fotoapparate und Handys im Sekundentakt.

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Immer weiter voran getrieben stand ich dann wirklich im achten Weltwunder dem Bernsteinzimmer. Es sieht nicht viel anders aus, als die anderen Zimmer, eben prachtvoll mit überbordender Verspieltheit. Nur das absolute Fotografierverbot zeigte mir die Wichtigkeit des Raums an. Zur Strafe wurden auch alle Bilder unscharf.

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Zum Glück hatte ich den Audioguide, der mir die Wichtigkeit und Schönheit des Bernsteinzimmers noch einmal erklärte. Und dann war es vorbei mit der Petersburger Touristen Herrlichkeit.

Zu Gast bei Peter 28.6.2015

Peter der Große hat hier an der Newa wirklich Großes geschaffen. Nicht nur das er selber 2.05 Meter groß war, sondern er hat dank seiner Machtfülle viele Spuren in der Stadt Petersburg hinterlassen. Petersburg heißt übrigens nicht Petersburg, weil Peter sie gegründet hat, sondern nach Petrus, einem der Schutzheiligen der Stadt. Der andere Schutzheilige ist Paulus. Anschaulich wird das besonders in der Peter und Paul Festung auf der Haseninsel.

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Dieser Festungsbau bestimmt nicht nur mit seiner barocken europäischen Kirche samt Kirchenspitze das Herz der Stadt auch im gesamten Stadtbild schaute ich schon des Öfteren auf die Spitze der Kirche. Im Besonderen ist sie die Grablege der Romanows samt Grab Peter des Ersten und Katharina der Großen und hat eine besondere offene schöne Ikonostase. Wie in ganz Petersburg stehen auch hier die Menschen und staunen.

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Grandioser Petersburger Marathon 28.6.2015

Heute wurde ich Zeuge eines großen Spektakels. Ein großartiges Sportereignis mit vielen Gewinnern. Schon am Start war eine Stimmung, wie ich sie selten erlebt habe. Bis ins Ziel war die adrenalingefüllte Luft förmlich zu spüren. Selbst ich hatte Lust, Marathon zu laufen. Ich kann jetzt verstehen, warum Günter diesem Virus verfallen ist. Eine einmalig tolle Geschichte, ob nun auf der Laufstrecke oder am Rande. Eine tanzende Ballerina auf einer Petersburger Brücke, ein Günter, der immer noch Zeit und Muße hat , Fotos zu schießen und natürlich auch gerannt ist.

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Wann werde ich wieder solche Fotos in Dutzendware vor die Linse bekommen. Was für ein grandioser Einfall, am Sankt Petersburg Marathon teilzunehmen. Geschafft hat er die 42,195 Kilometer tatsächlich in fünf Stunden. Danke Günter. Nur entschuldige, mit dem Siegerfoto hat es nicht geklappt.

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Fotogene Petersburger Museen 26.6.2015 26.6.2

Wie in allen Dingen hat Sankt Petersburg auch an Museen eine Auswahl, die in einem Leben nicht zu bewältigen ist. Einige Museen waren ja auch schon Ziel meiner Entdeckungsreisen gewesen. Heute besuchte ich das Museum für Politische Geschichte und das Blockade-Museum. Beide haben dunkle Kapitel der Petersburger (Leningrader) Geschichte zum Inhalt. Aber nicht die inhaltliche Aufarbeitung überraschte mich, es war die methodische wie medial wunderbar aufgearbeitete Darstellung. Selbstverständlich war der Audioguide, ebenso selbstverständlich die gut hörbaren Texte in deutscher Sprache. Krönung des Ganzen ist jedoch die absolut gewünschte Fotografiererlaubnis. Niemanden störte ein Fotoapparat. Und Motive gab es zu Hauf. Stalins Totenmaske konnte ich ebenso wie Originale aus der Blockadezeit in aller Ruhe ablichten. Eremitage und Bernsteinzimmer sind sicherlich Höhepunkte, aber die vielen anderen Musen sind auch einen Besuch wert. Aber zwei Museen am Tag reichen aus.

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Im Petersburger Stadtgebiet verschwimmen auch die Grenzen zwischen geschichtlich wichtigen  Plätzen und Parkanlagen. So wird die ewige Flamme samt Blumen auf dem Marsfeld schon mal zum Motiv  von Künstlern. Noch nie habe ich so viele Malerinnen wie in St. Petersburg gesehen.

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Petersburger Persönlichkeiten 25.6.2015

Auch hier fällt mir die Auswahl der zu beschreibenden Persönlichkeiten schwer, denn unendlich lang ist die Reihe der berühmten Petersburger Persönlichkeiten. Hunderte Denkmäler, viele Grabmäler erzählen unterschiedliche Geschichten. Ich merke der Stadt auch ihren Stolz auf ihre vielfältige Geschichte an. Ich habe mir zwei recht unterschiedliche Persönlichkeiten ausgesucht. Zuerst fuhr ich nach Norden zu Ilja Repin. Er war ein ganz besonderer Maler und Zeitgenosse. Auf jeden Fall hatte er Geschmack, was die Auswahl seines Anwesens betrifft. Ein Kleinod. Die Zweite von mir ausgewählte Petersburger Persönlichkeit bedarf keiner weiteren Vorstellung. Wladimir Iljitsch Lenin fand ich vor dem Smolny, einem wohl der geschichtsträchtigsten Orte in Petersburg, in einer typischen Pose. Einige Gedenktafeln erinnern an den Beginn der Oktoberrevolution.

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Die wichtigsten Petersburger Persönlichkeiten sind jedoch seine Menschen, bisher habe ich nur freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen. An allen nur möglichen Stellen halfen sie mir einem hilflosen Touristen. Ich bin begeistert. Die Hochzeitsgesellschaft fand ich auf dem Weg zum Smolny Kloster und strahlte eine echte Lebensfreude aus.

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Endlich Weiße Nächte 25.6.2015

Mit den weißen Nächten in Sankt Petersburg ist das so eine Sache. Ich dachte, hier wird einem wie in Deutschland irgendwas Volksfestartiges geboten, aber ich bin in Russland, hier muss ich Eigeniniative ergreifen. Von allein entsteht kein Weiße Nacht Gefühl. Zur Sommersonnenwende war leider nur eine Veranstaltung für die Schulabgänger auf dem Palastplatz. Touristen nicht erwünscht.Bei einem Abendspaziergang quer durch Petersburg konnte ich das besondere Licht einfangen. Die Gebäude leuchten tatsächlich in einer schöneren Farbe.

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Aber was sind weiße Nächte, Helligkeit habe ich auch in Deutschland, Straßenmusiker gibt es auch in jeder Stadt, natürlich keine Russischen, bei deren Lieder der ganze Newski Prospekt mitsingt.

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Es ist die Geselligkeit an einem besonderen Ort zu einer eigentlich dunklen Zeit, wenn die Sonne immer noch ihr Licht über die Dächer von Petersburg sendet. Hier entsteht ein wenig Stimmung. So ein Ort habe ich in der Nähe meiner Wimdu Wohnung gefunden. Das Loft Projekt Etaschi ist eine wilde Mischung aus kleinsten Geschäften und tollen Cafes. Was zum Wiederkommen

Ruhmvolles Petersburg 24.6. 2015

Sankt Petersburg hat wohl viele ruhmvolle Orte aufzuweisen, da welche heraus zu suchen, war gar nicht so einfach. Ich entschied mich für Petershof und das Alexander Newski Kloster. Beide Orte symbolisieren die ruhmvolle Vergangenheit St Petersburgs samt Russlands oder umgekehrt. Wenn ich mir die eine Millionen Touristen weg denke, dann kann ich viel von der erhabenen Schönheit von Peterhof vorstellen. Nur ein Alleinherrscher kann solche eine Schönheit vollbringen lassen. Schön ist auch, dass die Wunden des 2. Weltkriegs nicht mal ansatzweise mehr zu erahnen sind. Die Anreise per Metro und Bus war völlig problemlos und mit 100 Rubel im Vergleich zu den 700 Rubel mit der Raketa ein richtig preiswertes Vergnügen.

Ein weiterer Ort ruhmvoller Petersburger samt russischer Geschichte ist das Alexander Newski Kloster. Touristen sind hier weniger vorhanden, dafür viele gläubige Menschen, egal ob jung oder alt. Die Friedhöfe um das Kloster herum gelegen, vermitteln einen Hauch der ruhmvollen Vergangenheit, besonders der musikalischen. Die Katzen wachen aufmerksam über den Umgang mit der ruhmvollen Geschichte.

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Auch als ruhmvoll möchte ich die russische Küche an dieser Stelle erwähnen. In Sankt Petersburg kann ich an vielen Stellen zu verschiedensten Preisen Essen gehen. Sie Stolbars sind aber die Könige der Beköstigung. Ein reichhaltiges Angebot zu einem sensationell ruhmvollen Preis. Geschmacklich nicht zu toppen.

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Eigentümliches Petersburg 23.6.2015

Das Eigentümliche fängt schon beim Namen an, bin ich nun in Sankt Petersburg, Saint Petersburg oder gar in Leningrad. Alle Schreibweisen begegneten mir bisher und ich weiß nur, Leningrad heißt sie nicht mehr, denn einen Lenin habe ich bisher nicht gesehen, ein sowjetisches Café aber schon. Dass Trolleybusse in der Stadt überall herumfahren, erfuhr ich schon im Russischunterricht, das Werbung hier auf dem Gehsteig platziert wird, das war eines der ersten Dinge, die mir an Eigentümlichkeiten in Sankt Petersburg aufgefallen ist. Aber das Eigentümlichste ist jedoch, dass die schönsten und wichtigsten Kirchen selbstverständlich keine Kirchen sind sondern Museen. Ich bin eben in der Ex Sowjetunion und da wurden schon mal alle Kirchen verstaatlicht. So manche Kirche ist schon wieder ein Gotteshaus geworden, aber eben nicht alle, wie z. B. die Isaakskathedrale . Sie thront über der Stadt und ist wohl auch eines ihrer Wahrzeichen. Zweierlei war sie für mich von Interesse, im Inneren hörte ich wieder viel Verständliches zur russischen und Petersburger Geschichte. Die Zarenfamilie war mit der Kathedrale eng verbunden. Die Ikonostase und die riesigen Eingangsportale versinnbildlichen das mächtige Russland. Eine sehr schöne Eigentümlichkeit der Petersburger Museen ist die immer geltende Fotografiererlaubnis.

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Ein echter Höhepunkt wurde dann der Aufstieg zu den Kolonaden hoch über der Kathedrale. Sie zeigt einen phantastischen Rundumblick über das alte zaristische Petersburg, denn es gibt so gut wie kein Gebäude, welches höher ist als der Winterpalast. Und wie immer sind die Selfies und Porträtaufnahmen mit Stadtpanorama angesagt. Der Winterpalast ist aber auch ein schöner Hintergrund.

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