Meine Donau-Tour ist nun schon wieder einen Monat Vergangenheit. Mit viel Wehmut denke ich an die schöne Zeit vom 19.7.- 16.10. 2014 zurück. Erst die Radtour über 3131 Kilometer, immer am Donaulauf entlang, dann die 100 Kilometer mit einem kleinen Kanu durch das Donau-Delta und als Abschluss die Fahrt mit einem großen Kreuzfahrtschiff 2500 Kilometer zurück nach Deutschland. Alle drei Reisen waren völlig unterschiedlich und hatten doch immer eines gemeinsam – die Donau, die niemals blau war. Am Eindrücklichsten blieben natürlich die vielen Fahrradkilometer im Gedächtnis haften, denn hier gab es acht Länder hautnah zu erleben (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien). Als Genussradler gestartet, hatte ich nie vor, irgendwelche Rekorde zu brechen, ich wollte Länder, Leute und die Donau erleben. Heute sage ich, ja habe ich Länder, Leute und die Donau erlebt. Die Donau floss manchmal beängstigend nahe. Die Länder waren sehr abwechslungsreich, die Leute meist nett, Unterkünfte gab es immer, verhungert bin ich auch nicht. Selbst im allerletzten rumänischen Dorf gab es einen „Konsum“. Im Vergleich zur Kreuzfahrt bin ich auch den Menschen viel näher gekommen, auch wenn Hunde und Kinder manchmal mehr als zudringlich wurden. Erlebnisse gab es genügend, eigentlich nur gute, das Schicksal war mir wohl gesonnen. Das Rad wurde mehrmals auf Vordermann gebracht, denn der erste Gang wollte nicht immer, so wie ich es wollte und das bedeutet auch bei 100 Höhenmetern nichts Gutes. Viele Städte auch mit glanzvollen oder geschichtsträchtigem Namen, wie Ulm, Regensburg, Passau, Linz, Wien, Esztergom, Vukovar, Novi Sad , Rousse, Tulcea zogen mich an. Die glanzvollste Stadt aber unterwegs war die Königin der Donaustädte Budapest gewesen. Sie hat tatsächlich das gehalten, was ich mir versprochen hatte. Sie werde ich wieder besuchen. Nach 60 Tagen war die Rad-Tour leider zu Ende. Eine Kanutour schloss sich durch das Delta an, denn eine Weiterfahrt mit dem Rad war unmöglich.
