Guten Tag Bulgarien. 30.8.2014

 

Oh , wie die Zeit vergeht. 8 Jahre ist es nun schon wieder her, dass ich ein Jahr in Bulgarien gearbeitet habe. Auf den ersten Blick ist Einiges geblieben, einiges Neue kam hinzu. Nicken heißt immer noch nein, Kopfschütteln immer noch ja. Wein in den Gärten ist genauso vorhanden wie der Müll im Straßengraben. Große teure Autos fahren immer noch neben Lada und Wolga aus den 60er Jahren. Neu sind die vielen Straßen mit einem hervorragenden Belag, neu sind die vielen rasenden LKWs , die Eselkarren waren schon immer da. Neu sind Schilder mit dem EU Emblem, manche Projekte fallen sofort auf, das sie wie von einem anderen Stern erscheinen. Aber eine gute Entwicklung, Bulgarien tut es gut und Europa damit auch. Gleich gut geblieben ist das bulgarische Essen. Nicht nur der Schopska-Salat ist unübertroffen, Tarator (kalte Gurkensuppe) und Skembe (Flecke) schmecken ebenso immer noch gut. Das Kameniza Bier  schmeckt immer noch gut, obwohl auch hier die Zeichen der Zeit erkannt worden sind. Es ist mit Black Currant Geschmack.

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Mit dem ersten Gang über das Eiserne Tor 25.8. 2014

Ja nicht verschrieben, es wurde für mich als Radfahrer eine Fahrt über das Eiserne Tor. Für den normalen Schiffstouristen aber ist es eine Fahrt durch die 84 Kilometer Donauenge. Die Fahrt durch das Eiserne Tor hält was es versprochen hat, es wurde der schönste Teil der bisherigen 2000 Km. Eine majestätisch dahin fließende Donau zeigt sich unter strahlend blauen Himmel von ihrer schönsten Seite. Der Radweg, der natürlich eine Straße ist , schlängelt sich immer am Fluss entlang. Unaufhörlich geht es Berge hoch, ist die Passspitze erreicht folgt eine rasende Abfahrt. 21 Tunnel gilt es zu durchfahren, alle ohne Licht und bis zu 370 Meter lang. Lkws und Bussen brausen an einem vorbei. Der Adrenalinpegel steigt ins Unermessliche. Die Aussichten auf den Strom entschädigen aber für die Ungemach. Auch ein unendlich lang anhaltender Anstieg zeigt immer wieder schöne Momentaufnahmen der Natur.

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Fotos : Christian Haselberger Wells Österreich

Das Schönste an Belgrad sind die Menschen 22.8 2014

Dieser Satz stammt nicht von mir, eine Stadtführerin gab ihn zum besten, damit ist aber treffender weise die Stadt Belgrad vorzüglich beschrieben worden. Die Stadt hat für Architektur verwöhnte Touristen wenig zu bieten, da sind die Ruinen der Nato Angriffe von 1999 noch ein kleiner Hingucker. Ansonsten wird die Stadt geprägt von Neubauten der letzten 100 Jahre immer wild durcheinander. Je unansehnlicher die Stadt je ansehnlicher die Menschen. Ich habe schon lange nicht mehr eine so große Anzahl hübscher Frauen wie hier in Belgrad gesehen.

Meine Gastgeberinnen Aber auch die Männer zeichnen sich durch große Hilfsbereitschaft aus, bei der kleinsten Gelegenheit wird man gefragt, ob man Hilfe braucht. Einfach super. Nur in der Nacht wird auch diese Stadt schön.

Lebensfreude in Novi Sad 17.8.2014

Nach 1660 Kilometer erreichte ich das 5.Land auf meiner Fahrt von der Donauquelle zur Mündung am Schwarzen Meer. Novi Sad heißt die erste größere Stadt auf serbischen Boden. Wie wunderlich, ein Zieleinlauf ist abgesteckt. Hat die OAZ bei ihrer Schwesterzeitung angerufen und hat denen gesteckt. Ein Europabummler wird kommen, nein nein so bekannt bin ich nicht. Aber für wen stehen sich die Leute die Beine in den Bauch. Ein immer lauter werdendes Grummeln zeigt Großes an. Erst kommen Tänzer, dann Musiker und zum Schluss wahrhaftige Samba Königinnen. Was für ein Spektakel für die Ohren und Augen. Nicht nur meine Kamera löste unentwegt aus, auch musste selbst ich amusikalisches Rindvieh mittanzen. Lebensfreude pur.

Ungarische Überraschungen 14.8. 2014

Nach 8 Tagen Ungarn kann ich fast nur von positiven Erfahrungen in Ungarn berichten. Die Übernachtungen waren topp, der Service in jeder Beziehung vorbildlich. Überrascht war ich von den vielen deutschen Sprachkenntnissen nicht nur in der Hauptstadt. Selbst Kinder sprachen gern mit uns auf deutsch. Ein wenig schäme ich mich dafür, nur zwei Worte in ungarisch zu können Ja und Danke. Die Vielfalt der ungarischen Küche war auch eine willkommene Überraschung. Von der scharfen Fischsuppe bis zum süßen Palatschinken war alles dabei. Aber auch die ungarischen Radwege waren immer für eine Überraschung gut. Auf den ersten 100 Km nach Budapest jagte eine Katastrophe die nächste,

Wo ist der Radweg?
Wo ist der Radweg?

während es dann fast 100 Km Radweg vom aller feinsten gab.

Besser als im Westen.

Dieses Land lohnt der weiteren Erkundung. Danke Ungarn.

Himmel und Hölle zu gleich 11.8.2014

Besuch in den Badetempeln von Budapest

Ruhetage in Budapest zu verbringen ist kein Problem, so viel wird geboten. Ich entschied mich für die Badekultur. Das Rudas Bad aus der Türkenzeit hat es mir zuerst angetan, und es war wirklich ein Bad wie aus einer vergangenen Zeit. Die Lichtlöcher am Himmel der halbrunden Glocke ließen wunderbare Lichtspiele an der Wasseroberfläche entstehen. Verschiedene Wassertemperaturen führten mich immer um das achteckige Thermalwasserbecken herum. Ergänzt wurde das Baden noch von verschiedenen Saunen, bei der eine ein Blick in die Hölle gleichkam. Ein sehr stark temperierter Wasserdampf schlug einem beim Betreten ins Gesicht. Was für eine Wucht, eine Minute und schon war ich wieder draußen. Gottseidank war das Abkühlbecken nicht weit.Absolut empfehlenswert. Das Kiraly versprühte den Charme vergangener Tage. Das Gellert-Bad ist von einem anderen Format, größer , weiter aber auch mit atemberaubender Atmosphäre. 10 Thermalbecken lassen den wärmewassersuchender Gast nicht im Trockenen. 

http://www.heilbaderbudapest.com/

Erste Hilfe in Budapest 9.8. 2014

Ganz schnell kann ein kleines Unglück passieren, der Kontakt zur Umwelt ist beim Radfahren immer hautnah. Eine kleine Unaufmerksamkeit und schon lag ich mit schiefem Vorderrad im Graben. Ein riesiges Wasserloch, eine Unaufmerksamkeit und schon war der Gepäckträger gebrochen. Lenkerband half die Streben zu verbinden. Mit Hilfe des Hotels fand sich eine kleine Werkstatt in der Nähe. Für einen kleinen Preis wurde mir von Pro Bike ganz groß geholfen. Nicht mal 24 Stunden und einen fairen Preis habe ich gern gezahlt. Übrigens die Werkstatt hat 7 Tage die Woche geöffnet.

www.probike.hu
http://www.probike.hu

Radfahren in der Slowakei und Ungarn 7.8. 2014

oder  Spiel mir das Lied vom Tod auf der Straße

Nun schon zwei Hundert Kilometer bin ich in der Slowakei und Ungarn unterwegs. Anfangs führ es sich auf dem Damm des Donau Kanals noch ganz passabel. Windig aber allein. Leider wurden die Abschnitte des Donau-Radweges, die ich mir mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen musste, immer länger. In der Slowakei gab es noch einen etwa einen Meter breiten Randstreifen, der für Fahrräder reserviert war, in Ungarn fiel der Randstreifen schon mal komplett weg. Entweder war es ein Radweg aus sozialistischen Zeiten oder die normale Autostraße, die für die meisten Autofahrer eine Rennstrecke ist. Ich hatte Licht an, Fahrradhelm mit gelbem Überzug und eine Warnweste zu meiner Sicherheit an, aber immer war ein banger Blick in den Rückspiegel, so bald nur das kleinste Autogeräusch zu hören war. LKWs übrigens bremsten , Busse nicht.

Mit der Donau ist nicht leicht Kirschen essen 1.8.2014

In Deutschland floss die Donau mehr träge als forsch durch die Landschaft, aber seit ich in Österreich radle, wird die Donau Tag für Tag bedrohlicher. Die Iller und der Inn mit ihren doch schon gewaltigen braunen Wassermassen ließen schon in Bayern erahnen, wozu der Fluss in der Lage sein kann. 200 Kilometer Radweg in Österreich sind bestens gepflegt und ausgeschildert, aber die Donau fließt so nahe, das man schon Platzangst bekommen kann. Hohe Fließgeschwindigkeit mit Unmassen von braunem Wasser und manchmal ohrenbetäubendem Getöse, lassen meinen Adrenalinspiegel hochprellen. Zum Hochwasser reicht es noch nicht, aber überall sind Zeichen von vergangenen Überflutungen zu sehen. Zelten an der Donau fällt erst Kraft der Donau

mal aus und jeder Bauernhof auf einem Berg ist eine Garantie für eine ruhige Nacht.

Sonntags zum Atomkraftwerk 4.8. 2014

Sonntags radelt halb Österreich. Und natürlich braucht man auch hier ein Ziel, diese sollte es doch im kulturreichen Land genügend geben. Schlösser, Klöster, Gartenanlagen, aber nein viele haben ein ganz anderes Ziel. Am Donauradweg steht tatsächlich ein Atomkraftwerk. In Deutschland noch ein normaler Anblick ist es hier doch das Einzige. Der Clou an der Sache, man kann es besichtigen und alle Donauradler halten hier an. Warum ? Das Kraftwerk ging ,obwohl fertig gestellt, nicht ans Netz und vor der Investruine hat ein Geschäftstüchtiger ein Tiroler Almhaus mit wunderbarer Getränken und Speisen hingezaubert.. Hier muss man einfach halten und auftanken, selbst als deutscher Radler.